Die Studierenden können grundlegende historische und aktuelle Perspektiven auf Mensch-Natur/Kulturverhältnisse exemplarisch beschreiben und hinterfragen und dabei Verbindungen zu verschiedenen Konzepten und Kontexten der Nachhaltigkeit herstellen.

Sie verfügen über Grundkenntnisse historischer und gegenwartsbezogener Gesellschafts- und Kulturanalyse schwerpunktmäßig in der Verhältnisbestimmung von Mensch und Natur in Geschichte und Gegenwart. Die Studierenden erarbeiten sich Grundlagenwissen über die historische Gewordenheit, Konfliktlinien und Wandlungen dieser Beziehungen, über den sozialen Konstruktionscharakter von Natur und können dieses in aktuelle Debatten über Nachhaltigkeit einbringen. Sie sind mit der Entwicklung historischer und gegenwartsanalytischer Fragestellungen sowie der Anwendung von Methoden und Theorien der Mensch-Natur/Kulturforschung (z.B. der Wissensgeschichte, Environmental Humanities, der Human-Animal Studies, der Critical Sustainability Studies, der Multispecies Ethnography) grundlegend vertraut und können ihre Erkenntnisse und Analysen sowohl schriftlich als auch mündlich angemessen präsentieren.

Die historischen und gegenwartsbezogenen Analysen können exemplarisch z.B. an folgenden inhaltlichen Schwerpunkten erfolgen: historische und aktuelle Praktiken der Mensch-Tier- und Mensch-Natur-Beziehungen; Formen der Deutung, Nutzung, Eroberung, Ausbeutung von „Natur“ aus wissens-, global-, umwelt-, kolonial-, geschlechter- und tiergeschichtlicher Perspektive; Diversität und Pluralität vormoderner und gegenwärtiger Naturkonzepte unter Einbeziehung interkultureller und globaler Wissenstransfers, Diskurse um die Verhältnisbestimmung von Mensch und Natur, um Rechte von Tieren, um Ökosysteme, buen vivir; urbane Tierräume und Biodiversität; Geschichte und Politik der Biodiversität, zur politischen Zoologie oder zum Zeitalter des Anthropozäns.

Die Studierenden können verschiedene Forschungskontroversen und Diskussionen zu Mensch-Natur/Kulturbeziehungen sowie die internationale Forschungsliteratur für eine eigene Fragestellung und Argumentation interpretieren und anwenden. Sie erfassen, erschließen und vergleichen Forschungskontroversen. Darüber wägen sie gegensätzliche Standpunkte ab und diskutieren diese differenziert.